Diesmal kein Reisebericht von fernen Inseln oder strapaziösen Expeditionen, sondern ein Abschnitt aus dem Leben eines Funkamateurs oder Amateurfunkers?
Warum das Fragezeichen? Bitte lesen!
Geboren im Osten Deutschlands in der Nachkriegszeit, Schule, Lehre als Elektomonteur, Heirat (2Kinder).
Durch den Beruf vorbelastet, beschäftigte ich mich schon zeitig mit allerlei Elektronikkram;
so unter anderem auch Anfang der 80er Jahre mit der Empfangstechnik.
Mit einem dieser Geräte war auch der Empfang des 80 m-Bandes möglich.
Was war das für ein Gefühl, als das erste Mal eine Stimme aus dem Lautsprecher
irgendetwas von QTH, RST und Einseitenband erzählte, für mich total unverständlich.
Der OM, etwas habe ich noch behalten, war Peter. Nur ca. 10km von mir entfernt,
also rein ins Auto und den Blick nach oben, es mußte ja irgendwo eine Antenne sein.
Ich habe sie nicht gefunden. Ich gab nicht auf, irgendwann stand ich vor Peter.
Von der Technik war ich total begeistert und es gab nur eines, das ist es!!
Es begann wieder eine Lehrzeit, Funkamateur-Amateurfunker?
Danke an Hagen, DL1BRN (Y25UE) der mich wieder motivierte, wenn die Taste nicht so wollte wie der Kopf.
CW war schon damals meine Betriebstechnik. Es gab aber auch Zeiten, da dachte ich,
das wird nie etwas. Ich ließ alles liegen. Die Abschnitte kamen auch später vor,
ich nannte sie jetzt aber schöpferische Pausen. Ich habe sie bestanden, die Prüfung.
Irgendwann nach der 2000. russischen Station in CW als Mitbenutzer, mußte etwas Besseres her!
Die eigene Station !
Es verging einige Zeit. Der erste Sender für 80/40m in QRP wurde gebaut
und dazu die passende PA mit einer PL 500, Europa war kein Problem.
Ein 5 Band-Transceiver war schon in Arbeit, die Verwandtschaft im Westen mußte ran, ein Quarzfilter XF-9B sollte es sein.
Der Westen kam zu uns.
Es gab erst mal andere Probleme, aber der Amateurfunk war nie out.
In diesen Jahren verwendete ich als Antenne eine W3DZZ auf einem Mietshaus in ca, 25 m Höhe.
Es kam auch so manche DX-Station ins Log. Nach etlichen abgesoffenen Traps mußte eine neue Antenne her,
eine drehbare wegen DX und so.
So um 1992 kam der erste gekaufte Transceiver ins Shack, so nannte ich meine Ecke in der Schlafstube.
Deshalb auch fast nur CW und Kopfhörer! Die Antenne war eine HF5B, montiert auf einen ganz kleinen Rotor!
Es kam wie es kommen mußte.
Nach dem ersten heftigen Sturm rief mich mein Nachbar von der anderen Strassenseite an.
Meine Antenne drehe sich wie ein Propeller im Wind.
Zum Glück war das Dach absolut flach und ich befestigte die Antenne in eine Richtung mit dem Antennenkabel.
Der nächste Rotor war schon etwas größer, man denkt ja manchmal weiter.
An QSOs waren es schon einige Tausend, aber der Länderstand? Magere 150.
Die QSOs wurden kürzer und der Erfolg blieb nicht aus.
Der HF-Bazillus hatte mich schon längst gepackt. Es wurden auch PAs gebaut.
Normale mit z. B. 4 mal Gu 50. Auch ganz giftige mit Transistoren in der Katodenleitung.
Mit Zeilenendröhren aus TV-Geräten. Davon 3 Stück paralell.
Der Länderstand stieg langsam, aber sicher.
Es gibt einen Spruch, da heißt es: ein Mann sollte 3 Dinge tun, Kinder zeugen, ein Haus bauen und einen Baum pflanzen.
Wir taten die letzten beide Dinge. Wir zogen auf's Land.Auf die Höhe. Ideal!
Im Flachland und dann 130 m über NN. UKW war nun auch kein Problem mehr.
Auf den Mast die HF5B, Antennen für 2 m / 70 cm und diverse Dipole.
Eine neue PA wurde auch gebaut, mit nur einer SRS 457!
Anbindung an das DX-Cluster wurde geschaffen und der Länderstand stieg.
Während einer dieser schöpferischen Pausen, die nicht ausblieben, kam die Idee.
Eine neue Antenne müßte her, eine bessere, eine größere! Aber welche?
Literatur wurde gewälzt und dann war es klar-eine Log-Periodic sollte es sein!
Der Preis schreckte erst eimal ab. Also Eigenbau. Das war so um den Jahreswechsel 2000/2001.
Die Antenne wurde im Garten nach und nach aufgebaut. Als Vorbild diente die DLP-15 von Titanex.
Der Boom 8m und das längste Element 10,40m. Die Teile ließen sich auf dem Baumarkt
bzw. vom Antennenhandel, z. B.Kevlarseil, Edelstahlseil, Schellen usw beschaffen.
Die Bänder 20 und 30 / 40 m machten Schwierigkeiten. Das SWR war zu hoch.
Da lag sie nun, ein gewaltiges Gebilde, aber trotzdem nur 25 kg schwer. Also hoch damit.
Der Mast ist kippbar und somit kein Problem. Den Tranceiver an und da war der Augenblick der Wahrheit.
Hurra! Es war fast ideal, auf allen Bändern unter 2 zu 1. Der Empfang einfach super.
Rückdämpfung und Seitendämpfung sehr groß. 30 und 40m mußten mehrmals abgeglichen werden.
Spielten nun aber auch. Nun wurde intensiv getestet, rein ins DX-Geschäft und mitgerufen,
alle gehörten DX-Stationen wurden gearbeitet und das sehr schnell.
Mir wurde ein anständiges Signal bestätigt. Die Antenne überstand ohne Schaden
die Frühjahrstürme im Februar 2002. Um den Rotor zuentlasten,
hatte ich einen kleinen Ausleger ca 0,5m unter der Antenne am Mast befestigt .
Hier konnte ich von unten über einen Seilzug eine Stütze hochklappen ,
die nun das Boomrohr festklemmte. Damit war die Antenne in der einen Richtung fest .
Da die Stütze isoliert war konnte ich auch so in Richtung USA QRV sein.
Der Länderstand kletterte auf 300 und das ist im Moment 12/2002 der Stand.
In der Zwischenzeit kamem noch einige digitale Betriebsarten dazu.
In den letzten Zeitungen las ich etwas über den Empfang von Wettersatelliten ,
warum eigentlich nicht?
Um klarzustellen, ich bin 51 Jahre und muß meine Brötchen noch durch Arbeit verdienen.
Ich hoffe, das ich mit diesen Bericht keinen gelangweilt habe
und glaube somit, die Frage "Was bin ich" beantwortet zuhaben.
PS: Zufällige Ähnlichkeiten sind beabsichtigt !
Mit den besten Grüßen und Wünschen
OM HORST
Nicht vollständig erschienen im FA 12/2002 dafür mit Bildern!